Wie beschreibt man einen Künstler, der seine Arbeit „zwischen nicht beschreibbar und konzeptuell” ansiedelt, die Kategorie des Unnatürlichen ablehnt und die Erkenntnis vertritt, dass die Evolution nicht aufzuhalten sei?
Ein ästhetischer Privatier ist der Individualist Johan Zetterquist jedenfalls nicht. Die Entwürfe, die er im Künstlerhaus zeigt, sind „Proposals (for public art)“, Entwürfe für den öffentlichen Raum, auch wenn die vorgeschlagenen Projekte zuweilen den Charakter autonom-surrealer Installationen annehmen. So enden zum Beispiel die Fahrbahnen eines skizzierten Autbahnkreuzes im Wasser, weil das entworfene Verkehrsbauwerk fast vollständig eine überschaubare Insel bedeckt, die von den kunstvollen Zu- und Abfahrten bodendeckend überwuchert ist.
Oder ist der von einer Parkplattform gekrönte Aussichtsturm, der sich für die romantischen Momente des automobilen Lebens empfiehlt, realistischer?
Den Unterschied zwischen dem Künstlichen und dem Natürlichen versuchen diese Entwürfe jedenfalls entschlossen einzuebnen. Natur ist für Zetterquist Kunst und Kunst ist ebenso deutlich Natur. Eine Erkenntnis, die in Zetterquists Ausstellung natürlich anschaulich wird.