Künstlerhaus Bethanien

Richard Mosse

Infra

Eröffnung

27.09.2012

19 - 22 Uhr

Ausstellung

28.09.2012 –

21.10.2012

Di - So: 14 - 19 Uhr

Richard Mosse nutzt für seine fotografischen Recherchen den heute nicht mehr verwendeten Infrarot-Farbfilm Kodak Aerochrome, der ursprünglich für die militärische Luftaufklärung entwickelt wurde. Er nimmt ein für das Auge nicht sichtbares Spektrum von Infrarotlicht auf und gibt grüne Landschaften in intensiven Lavendel-, Purpur- und Pinktönen wieder. In den späten 1960er Jahren wurde das Medium von Rockmusikern für die Gestaltung von Plattencovern eingesetzt und avancierte in diesem Zusammenhang nach und nach zur Farbpalette der psychedelischen Erfahrung.

Auf seinen Reisen im östlichen Kongo hat Richard Mosse Gruppen von Rebellen fotografiert,  die in ständig  wechselnden Allianzen nomadisierend  in einer von Hinterhalten, Massakern, und systematischer sexueller Gewalt geprägten Kriegszone im Dschungel kämpfen. Mosse fand im Kongo eine verwirrende und unfassbare Konfliktsituation von solch krasser Realität vor, dass sie an die Grenzen jeglicher Beschreibung stößt. Mit Infra offeriert er ein radikales Umdenken hinsichtlich der Frage, wie ein so komplexer Konflikt wie der andauernde Krieg im Kongo beschrieben werden kann. Infra initiiert einen Dialog mit der Fotografie, der mit einer mitreißenden Meditation über ein gescheitertes Dokumentargenre beginnt und als bewegende  Elegie für ein Land voll lebendiger Schönheit endet, das von einer unfassbaren Tragödie betroffen ist.

Richard Mosse, geboren 1980 in Irland. Ausstellungen u.a.: Akademie der Künste, Berlin; Barbican Art Gallery, London; Bass Museum, Miami; Museum of Contemporary Art Chicago; Palais de Tokyo, Paris; Tate Modern, London; SFMOMA. Mosse war u.a. Guggenheim-Stipendiat und wird 2013 Irland bei der Biennale von Venedig vertreten.

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