Tine Oksbjergs Videoarbeiten legen den Fokus auf jene kleinen Geschichten, die sich tagtäglich aus zwischenmenschlichen Begegnungen und gesellschaftlichen Situationen ergeben. Oksbjerg interessiert sich dabei insbesondere für die Unterschiedlichkeit sozialer Gruppen und Gemeinschaften und dafür, wie Menschen als soziale Individuen innerhalb dieser interagieren. In ihren Videos nutzt Oksbjerg die Verführungskraft von Close-ups und Detailaufnahmen, wie man sie aus Fernsehen oder Kino kennt.

Im Künstlerhaus Bethanien zeigt Tine Oksbjerg die Videoinstallation „We will meet again but don’t know when“, die während ihres Aufenthalts in Berlin entstand und an deren Ausgangspunkt der Begegnungort „Friseursalon“ steht. Die Kunden beim Friseur befinden sich in einer gleichermaßen intimen wie unpersönlichen bzw. geschäftlichen Situation, in der sie oft Persönliches erzählen und damit ein bestimmtes Bild von sich entwerfen, während sich parallel ihr äußeres Erscheinungsbild durch die Tätigkeit des Friseurs verändert.

Tine Oksbjerg wählte bewusst Friseursalons in verschiedensten sozialen Umgebungen und Stadtteilen Berlins aus und filmte dort die Kunden während ihrer Verschönerung. Die Szenen fügen sich durch den Soundtrack zusammen, der die aufgezeichneten Gespräche über die Dreifach-Projektion des visuellen Materials verteilt. Oksbjerg schafft so eine virtuelle Gemeinschaft, in der die sozialen Grenzen und Codes keine Rolle mehr spielen.