Künstlerhaus Bethanien

Margarita Athanasiou

Aufenthalt

14.02.2025 –

30.07.2025

Voices (Installationsansicht), Foto: Marion Aguas

Margarita Athanasiou bezeichnet sich selbst als Medienkünstlerin – ein Begriff, der ihre Arbeit mit unterschiedlichen Medien, digitalen, netzbasierten und print, umfasst. Letztlich betrachtet siejedoch all ihre Werke als Texte. Aus dieser linguistischen Perspektive heraus schneidet, verwebt, klebt und zerstückelt sie visuelle Gedichte, die sich in Videoessays, Publikationen, digitalen Bilder, Drucke und Memes manifestieren.

Ihre Arbeiten führen unterschiedlichste Elemente zu fantastischen, frankensteinartigen und auto-theoretischen Erzählwelten zusammen. Sie verbindet persönliche Geschichten mit historischer Forschung, Archivmaterial, gefundenen Bildern und akribisch erstellten digitalen Illustrationen. Ihre digitalen Collagen bezeichnet die Künstlerin als „handgemacht“, da ihr Arbeitsprozess intuitiv und offen für Fehler ist – eine experimentelle Entdeckungsreise, die immer mit dem Schreiben beginnt.

Die Werke prägt eine Spannung zwischen Text und Bild, wobei das Visuelle dem Textlichen untergeordnet ist. Obwohl sie mit Video arbeitet, versteht sich Athanasiou nicht als Filmemacherin, sondern als eine Art zeitbasierte Illustratorin, die Texte zum Leben erweckt. Collage ist für sie nicht nur eine Technik, sondern auch eine Strategie, um mit minimalen Mitteln komplexe, vielschichtige Erzählungen zu schaffen – ein DIY-Tool, das mit dem arbeitet, was vorhanden ist.

Ihr künstlerisches Schaffen ist in feministischen Traditionen verankert. Sie untersucht Fragen von Identität, queeren und feministischen Erfahrungen sowie das Mystische und Unerklärliche. Dabei bedient sie sich eines narrativen Ansatzes, der sich den Rändern widmet – seien es vergessene historische Geschichten, marginalisierte Stimmen oder unkonventionelle Wissensformen. Humor spielt dabei eine zentrale Rolle. Er dient als Gegengewicht zu den oftmals schwereren Themen, die sie verhandelt, und schafft Momente der Reflexion und Leichtigkeit.

Auch ihre Auseinandersetzung mit dem Mystischen ist ein bewusst spielerischer Akt: Sie hinterfragt, wie Bedeutung in einer zunehmend technologisierten Welt entsteht und wie digitale Medien unser Verständnis von Selbst, Erinnerung und Realität beeinflussen. In ihren Werken verschwimmen die Grenzen zwischen persönlicher und kollektiver Geschichte. Sie nutzt digitale Werkzeuge, um Geschichten neu zu erzählen – insbesondere jene, die oft übersehen oder verdrängt werden.

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