Künstlerhaus Bethanien

Lukhar

Aufenthalt

01.03.2025 –

31.12.2025

16 Dreams of me, 2024-2025, Detail, Courtesy der Künstler

Lukhar wurde in Myanmar geboren und ist seit 2006 in der Kunstszene aktiv. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit den vielschichtigen individuellen und kollektiven Identitätskrisen vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in Myanmar. Immer wieder ringt er mit den schmerzhaften Erinnerungen an seine Kindheit, der Last historischer Traumata und dem sich ständig wiederholenden Kreislauf von Diktatur.

Im Jahr 2012, während seines Aufenthalts in Lagern für Binnenvertriebene (Internally Displaced Persons, IDP), erlebte er die direkten Auswirkungen des Bürgerkriegs sowie die beeindruckende Widerstandskraft der Menschen um ihn herum. Seine künstlerischen Arbeiten formulieren eine präzise und eindringliche Kritik an autoritärer Herrschaft.

In seiner Einzelausstellung 16 Dreams of Me (2021) präsentierte Lukhar eine Videoarbeit in sechzehn Teilen, inspiriert von Wandmalereien, die die furchteinflößenden Träume eines antiken Königs zeigen. Die Serie diente als metaphorische Reflexion seiner eigenen Traumwelt und thematisierte Diktatur, Krieg, Neokolonialismus und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen. 2024 wurde das Projekt zu einem interaktiven 3D-Computerspiel weiterentwickelt, das es den Betrachter*innen ermöglicht, selbst in die Rolle der Träumenden zu schlüpfen.

Als Reaktion auf die massive Zensur nach dem Militärputsch von 2021 und die wachsende Tendenz zur Selbstzensur als Überlebensmechanismus begann Lukhar, Augmented Reality als künstlerisches Medium zu nutzen. So konnte er sein Publikum direkt und sicher über das Internet erreichen – etwa mit der Arbeit The Banknote (2022).

In seinem aktuellen Projekt Through the Eyes of Resistance geht Lukhar noch einen Schritt weiter: Er nutzt Game Design als künstlerisches Ausdrucksmittel, um die Geschichte des Widerstands gegen den Militärputsch von 2021 zu erzählen. Lukhar ist überzeugt davon, dass Kunst ein kraftvolles Instrument im Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit sein kann. Für ihn geht es nicht allein um ästhetische Erfahrungen – vielmehr will er politische und gesellschaftliche Botschaften vermitteln, die eine globale Auseinandersetzung anregen.

Lukhars Residenz wird durch das Fellowshipprogramm Weltoffenes Berlin der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt gefördert.

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