Noé Duboutay (er/they) performt, schreibt und schafft Installationen und Objekte. Seine Praxis greift auf historische und fiktionale Erzählungen zurück, leiht sich Bild- und Sprachmotive aus anderen Epochen und überträgt diese Recherchen und persönlichen Erfahrungen in Text, Objekte und Performances.
Noé Duboutay nähert sich queerer Geschichtsschreibung nicht im Sinne eines endgültigen Berichts, sondern als spekulative, teilnehmende Praxis – ein Versuch, herauszufinden, was und wer übersehen und systematisch ausgelöscht wurde. Dabei ist der Transkörper immer präsent, auch wenn er unsichtbar bleibt. Die Arbeiten hinterfragen und verwischen die Grenzen stark durchdefinierter Begriffe wie „Ritter“, „Held“ und „Mann“ und fantasieren sie als wandlungsfähig, queer und weich. Nicht-menschliche und tierhafte Wesen stehen oft stellvertretend für persönliche Erfahrungswelten und auch die Materialitäten stehen in direktem Bezug zu dem Erzählten.
Noé Duboutays künstlerische Praxis stützt sich auf Erfahrungen in/mit einem transmaskulinen Körper und nutzt diese als Ausgangspunkt, um gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit, Patriarchat und Heteronormativität – unter anderem –hinterfragen und zu navigieren. Die Arbeiten sind politisch motiviert und wenden sich gegen den aufkommenden Faschismus und seine nostalgische Wunschvorstellung von einer festen, hierarchischen Vergangenheit. Noé Duboutays Arbeiten sind nicht nur eine Kritik, sondern auch eine Suche nach queerer Gemeinschaft und Verbündeten, wobei Verletzlichkeit als Form des Widerstands und der Verbindung im Mittelpunkt steht.