Die Arbeiten der Filmemacherin und Künstlerin Marusya Syroechkovskaya bewegen sich zwischen persönlicher Intimität und politischem Kommentar. Ihre Filme verbinden persönliche Erfahrungen mit kollektiven Erinnerungen und setzen sich mit den Realitäten des heutigen Russlands auseinander – einem Kontext, in dem persönliche Freiheit und künstlerischer Ausdruck unter zunehmendem Druck stehen. Dabei verhandeln sie Gefühle von Begrenzung und Entwurzelung ebenso wie Momente von Widerstandskraft und Selbstbehauptung.
Marusya Syroechkovskaya arbeitet mit einer präzisen dokumentarischen Methodik, die sie mit einer eigenständigen visuellen Sprache verwebt. Bereits ihr Studentenkurzfilm Exploration of Confinement (2013) offenbarte ihr feines Gespür für soziale und psychologische Räume und legte den Grundstein für ihr weiteres filmisches Schaffen.
Ihr Debüt-Feature-Dokumentarfilm How to Save a Dead Friend (2022) zeigt ihr Talent, formale Strenge mit poetischer Sensibilität zu verbinden: Alltägliche Gesten, intime Gespräche und harte Realitäten verschmelzen zu einem vielschichtigen filmischen Geflecht, das mit feiner Sensibilität die politische Dringlichkeit seiner Themen spürbar macht. Der Film wurde auf über 35 internationalen Festivals gezeigt, darunter Cannes und DOC NYC, und erhielt eine Nominierung für die European Film Awards.
In ihren Arbeiten lotet die Filmemacherin die Grenzen zwischen individuellem und kollektivem Erzählen, zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, zwischen Erinnerung und unmittelbarer Gegenwart aus. Ihre Filme fungieren zugleich als Dokumente und Reflexionen, sie zeugen von der Zerbrechlichkeit und der Ausdauer menschlicher Erfahrung und schaffen visuelle Räume, die lange über das Ende der Projektion hinaus nachhallen.