Hira Nabi ist eine Künstlerin, die mit bewegten Bildern, Performances und Texten arbeitet. In ihrer künstlerischen Praxis denkt sie gemeinsam mit ihren Mitwirkenden über das Verschwinden und Unsichtbarmachen von vielfältigen Welten nach – über Nachleben, parallele Zeitlichkeiten, Arbeitsinfrastrukturen und über Schönheit an unerwarteten Orten. Dabei interessiert sie sich besonders für die Verbindung zwischen historischen Formen kolonialer Ausbeutung und gegenwärtigen Strukturen von Gewalt.
Ihr Werk sucht nach Wegen, wie Fürsorge, Gerechtigkeit und Würde durch künstlerische Gesten sichtbar gemacht und kommuniziert werden können – immer mit einem tiefen Bewusstsein für das menschliche Bedürfnis nach Überleben und Selbstbehauptung. Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist das Sammeln, Dokumentieren und Archivieren von persönlichen Zeugnissen in Zeiten von Zerstörung, Verlust und Auslöschung. Diese Form der Zeug*innenschaft begreift sie nicht nur als Erinnerung, sondern als aktiven, politischen Akt – voller Kraft und radikaler Möglichkeiten. Durch dieses Engagement entstehen Räume für kollektive Verantwortung, gegenseitige Anteilnahme und eine zärtliche, widerständige Form von Liebe.