‚Nevertheless‘ fragt danach, wie es möglich ist, dass sich in unserer von Medien und Werbung dominierten, weitestgehend ‘geistlosen’ und durchweg oberflächlichen Zeit dennoch das Geistige in Form von radikaler Philosophie (mit erneut deutlichem Bezug auf Hegel) sowie in der Kunst, d.h. in schöpferischer, seelisch animierter Kraft offenbart.
Stellvertretend für diesen Trend stellt die Ausstellung sieben internationale KünstlerInnen vor, die es sich augenscheinlich zutrauen, dem „Geistigen in der Kunst“ (Wassily Kandinsky) mit unübersehbarem Purismus deutliche Impulse zu verleihen. Alle vertrauen dabei mehr oder weniger einem inneren Prinzip und der Interaktion von Kopf und Hand im Medium der Zeichnung. In ihren Werken deutet sich ein veränderter Zeitgeist an, der eher antimaterialistisch gestimmt ist und an der Amüsiergesellschaft zweifelt, aber nicht propagandistisch vergröbert. Nicht Nachahmung der Außenwelt, nicht Dokumentarismus sind die Ziele dieser Strömung, sondern die Suche nach dem Eigenleben verfeinerter Emotion, wie sie sich im flirrenden Strich und in einem introspektiven Ton manifestieren.