Der plötzliche Einbruch des Latenten, Unterdrückten, Heterogenen und Unbekannten in den Alltag löst Unbehaglichkeit und Unsicherheit aus: Plötzlich scheint alles bedenklich und unkontrollierbar. Meine Arbeit handelt vom Nebeneinander von Innen und Außen, von Fläche und Masse. Diese Gegensätze koexistieren in verschiedenen Erscheinungsformen als gegenseitige Parasiten. Sie offenbaren ihre versteckte Form (wie in der Serie „Wave“, 2007–09), beanspruchen ein Dasein, indem sie als Parasit in ihrem Gegenüber leben (Parasite Project #1, 2010), oder überwinden die Grenzen, um in dessen Gebiet einzudringen (Parasite Project #2: Pang!, 2011).
Ich interessiere mich vor allem für überbordende Energie an versteckten Orten, die jeden Augenblick auszubrechen droht. Die „Oberfläche“, die als Schutz und Versteck vor der Außenwelt dient, vermag die Energie, die aus ihrem Inneren heraus nach Außen strebt, nicht länger zu bändigen: Risse werden sichtbar. Return to Wave offenbart die innere Energie, die sich in Form eines Ereignisses Bahn bricht, während das Parasite Project einer Reihe von Versuchen gleichkommt, unterschiedliche Arten von Rissen zu untersuchen. Meine Arbeit verweist vermittels der Bildsymbolik des Risses auf die gegenwärtige Gesellschaft und die ihr zugrunde liegenden Mechanismen von Ursache und Wirkung.