Herzliche Einladung zu einer performativen Lesung mit anschließendem Picknick.
Im Rahmen ihrer Ausstellungen im Künstlerhaus Bethanien setzen Krys Huba und Areez Katki ihren Dialog fort, der sich nun über die institutionelle Architektur hinaus in das städtische Gefüge erstreckt. Ausgehend von den Ausstellungsräumen im Künstlerhaus Bethanien begeben sich die beiden Künstler:innen in den umliegenden Stadtraum zwischen Kottbusser Tor und Schönleinstraße. Während eines gemeinsamen Spazierganges tragen sie im Wechsel Fragmente ihrer jeweiligen Texte vor. Immer wieder verweilen sie dabei und ertasten auf diese Weise die Umgebung. Die Bewegung im Stadtraum wird zu einer Methode der Orientierung – ein Navigieren durch Zwischenräume, in denen Körper, Sprache und Affekt ineinanderfließen. So verwandelt sich die urbane Landschaft in einen Resonanzraum für geteilte, verkörperte Erfahrungen.
Mit All of those records; tell me, bee – dem zweiten Kapitel des Projekts Becoming B, kuratiert von Marie-Sophie Dorsch – richtet Krys Huba den Blick nach innen: Ausgehend von der lyrischen Figur bee nähert dey sich Fragen nach queerer Identität und Zugehörigkeiten innerhalb normativer Gesellschaftsstrukturen an. bee selbst materialisiert sich in der Ausstellung nur in Spuren, die sich in Malereien, poetischen Textfragmenten und skulpturalen Objekten fortschreiben. Durch Bild und Text hindurch entstehen zwischen den Werken vielfältige Verbindungslinien, die sich nicht festlegen, sondern in immer neuen Formationen zusammenfügen.
Areez Katkis hat How to puncture the sky and hear the stones sing wie eine vielschichtige, stimmungsvolle Erfahrung aufgebaut: Oben/Mitte/Unten. Der Roman wird hier im Künstlerhaus Bethanien als Experiment präsentiert, in Form eines Prelude aus Arbeiten, die sich in Raum, Klang und Text manifestieren. Die Arbeiten spiegeln jene Mikrogeschichten, Fragmente und poetischen Spuren wider, aus denen Areez Katki seit sechs Jahren ein experimentelles Romanprojekt entwickelt. Im Nachdenken über Konzepte verkörperter Hybridität und (außer)gewöhnlicher Affekte, die mit Strömungen und Winden über Kontinente hinweg getragen werden, findet Areez Katkis erzählende Instanz jene Vielstimmigkeit, die entsteht, wenn es keinen festen Boden gibt, auf dem man sicher stehen kann.