Lesungen von Aulic Anamika und Zuneera Shah
Ānāpāna-Setu: The Breath of Divide von Aulic Anamika entwirft ein zukünftiges Südasien (2500 n. Chr.), das von einem gigantischen „Clean Air Corridor“, einem Korridor mit saubrerer Luft dominiert wird, der bestehende Klassen- und ökologische Unterschiede noch weiter vertieft. Sultana, eine queere Ökologin aus den erstickenden unteren Schichten, infiltriert diese Struktur und trifft auf Zara, eine Ingenieurin der Oberschicht. Ihre Begegnung entfacht verbotene Intimität und gemeinsamen Widestand, während sich ihre Lungen allmählich an die jeweilige Atemluft der anderen anpassen. Gemeinsam stellen sie sich den Ānāpāna-Setu, nicht als Barriere, sondern als Brücke vor, durch die der gesamte Subkontinent als Einheit atmet.
A mother is the first archive von Zuneera Shah beschreibt einen Dialog zwischen Mutter und Tochter, der sich über fünfundzwanzig Jahre und zwei Migrationsbewegungen erstreckt. Die Tochter entdeckt einen seltenen Brief ihrer jungen Mutter aus deren Zeit als Migrantin, den diese nie abgeschickt hat. Da die Mutter sich weigert, dieses Dokument ihrer Vergangenheit in die Gegenwart einzubeziehen, versucht die Tochter, die Worte ihrer Mutter durch Erinnerungen und Fabulieren nachzuvollziehen und zu kommentieren. Auf diese Weise zeichnet sie nach, wie der Mythos utopischer Zukünfte weitergegeben, hinterfragt und über verschiedene Migrationsgeschichten hinweg immer wieder neu gestaltet wird.
Performance von houaïda und Promona Sengupta
Einige subatomare Teilchen drehen sich um 720 Grad, um sich zu magnetisieren – eine ihnen eigene Funktion, die alles in unserer materiellen Welt zusammenhält. houaïda und Promona übernehmen die Rolle dieser winzigen Partikel unseres Universums, unscheinbar und dennoch allgegenwärtig, und verweben durch Musik, Klänge, Texte und Klagelieder die verborgene Geschichte der unbekannten und ungesehenen Pionier*innen der Wissenschaft.