Specters of Sultana: A Speculative History of Subcontinental Science ist das dritte Kapitel des Projekts Becoming B. Mit Beiträgen von Areez Katki, Aulic Anamika, Chitra Ganesh, houaïda, Iskander Abdalla, Kei Watanabe, Leila Bencharnia, Omar Kasmani, Perera Elsewhere, Sumona Dhakal, Wooly Aziz und Zuneera Shah imaginiert die Ausstellung, ausgehend von der bahnbrechenden Science-Fiction-Erzählung Sultana’s Dream der bengalischen muslimischen Pädagogin Begum Rokeya Sakhawat Hossain aus dem Jahr 1905, Sultana als zeitreisenden “ghost in a machine” der südasiatischen Geschichte.
1905, unter britischer Kolonialherrschaft, erlebte der Subkontinent die Teilung Bengalens. Auf den Straßen kam es zu Protesten, antikoloniale Stimmungen prägten Politik, Wissenschaft und Kunst. In Kalkutta veröffentlichte Begum Rokeya ihren Traum von einer utopisch-feministischen Gesellschaft.
120 Jahre nach der Veröffentlichung dieses Schlüsseltextes, inmitten der verheerenden Nachwirkungen mehrerer Teilungen und des Aufkommens postkolonialer Ultranationalismen, machen Begum Rokeya‘s Worte deutlich, dass Sultana’s Dream weniger Fiktion als vielmehr ein Tatsachenbericht war. Es ging dabei um eine verborgene Geschichte, eine Bestandsaufnahme von Akteurinnen und queeren Pionier*innen der antikolonialen Wissenschaften auf dem Subkontinent.
Specters of Sultana ist ein spekulatives Archiv antikolonialer Wissenschaften aus einer südasiatischen Perspektive, präsentiert anhand von Objekten, Bildern, Klängen und Texten queer feministischer Diasporas aus Südasien und dem Nahen Osten. Familienarchive, historische Forschung und antikoloniale spekulative Praktiken werden zu einer Spurensuche entlang Begum Rokeyas fantastischer Pfade nicht-linearer Zeit und befreiender Vorstellungskraft verwoben, um eine alternative Geschichte diskursiver Dekolonialisierung zu entwerfen.
Organisiert von Promona Sengupta, Aziza Ahmad und Aziz Sohail
Veranstaltungen
25.09., 19 Uhr
Ausstellungeröffnung
28.09., 17 – 19 Uhr
On the Arts of (Un)Telling Dreams
Workshop mit Omar Kasmani und Iskander Abdalla
04.10., 16 – 18 Uhr
Disobedient Dreamscapes: Worldbuilding, Time-travel
and Comradeship across South Asia
Workshop mit Sumona Dhakal
18.36 – 19.36 pm
Turning Worlds /\ 720° Upside Down
Lesung mit Aulic Anamika, Zuneera Shah und Shaunak Mahbubani
Performance mit houaïda, Promona Sengupta
Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt.
Die Ausstellung wurde gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.