Für ihre ortsspezifischen Interventionen im Ausstellungsraum bedient sich Kristina Bræin der Formsprache minimalistischer Abstraktion. Ausgangspunkt und wichtigstes Element ihrer künstlerischen Praxis ist dabei stets der Dialog mit dem Raum.
Es sind unspektakuläre, alltägliche Gegenstände und Materialien, die sie für ihre Arbeiten nutzt, und sie sind für sich genommen keinesfalls als ‚Kunstobjekte‘ erkennbar. So können die skulpturalen Anordnungen, die sie zusammenfügt, mit dem Ausstellungsraum nahezu vollständig verschmelzen und machen zugleich eine zusätzliche Dimension sichtbar, die im Raum bereits angelegt war, ohne den Eingriff aber verborgen geblieben wäre. Die Ensembles, die so entstehen, sind Improvisationen, temporäre Statements, die sich im fortgesetzten Dialog der Künstlerin mit dem vorgegebenen Ort spontan ergeben.
Bræins Arbeiten sind minimalistisch, und üben doch eine große sinnliche Anziehungskraft aus. Die Ensembles, die häufig zwischen Skulptur und Zeichnung oszillieren, sind Kommentar und Umkehrung der herrschende Logik des Raumes.
Wie in all ihren Arbeiten geht es der Künstlerin auch bei ihrer neuen Installation im Künstlerhaus vor allem um den Prozess der Entstehung des Werkes selbst und um das Element der Improvisation – eine Vorgehensweise, die an Kristina Bræins andere künstlerische Disziplin, die Musik, erinnert.