Letizia Romanini erdenkt Anordnungen und Prozesse zur Sichtbarmachung von Gegebenheiten und Größen wie Zeit, Zufall oder Licht, die unser Leben dauerhaft formen, aber nicht direkt fassbar sind. Ihr Atelier fungiert als eine Art Labor, in dem sie beobachtet, experimentiert und analysiert: so macht sie beispielsweise die Wirkung von Licht auf Fasern unterschiedlicher Textilstoffe sichtbar – ein Prozess, der Monate in Anspruch nimmt – oder erzeugt im Rahmen einer partizipativen Aktion Verschleißspuren auf Kupfer- und Messingplatten, über die einen Abend lang die Besucher einer Vernissage hinweggehen (Kleinkariert, 2018).
Die fantastischen Assemblagen und Anordnungen, die Romanini im Ausstellungsraum präsentiert, sind die oft überraschenden Ergebnisse dann abgeschlossener experimenteller Prozesse und stimulieren unser Empfinden für verborgene Strukturen und das Verstreichen der alles beherrschenden Zeit.