Es ist kein Wunder, dass Enberg seine Objekte mit zu vielen Richtungen durchsetzt. Mit zu vielen Möglichkeiten. Er dehnt ihre Beziehungen aus, forciert genau dieses Verflechten ihrer Relationen und Entwicklungen, die nicht länger auf physische Vitalität und physische Körpergrenzen limitiert, sondern auf ihre besonderen Umstände ausgeweitet werden. Wie Nigel Thrift hervorhebt, endet der physische Körper nicht mit dem Fleisch, sondern erstreckt sich über eine permeable Matrix relationaler Vorgänge. Er ist fortlaufend. (1)
Selbst im Kern ist er eine bunte Ansammlung von ersetzbaren Formen, die miteinander in Beziehung stehen. In der Terminologie von Serres ist dies eine Art „Exo-Darwinismus“ (2), nicht mehr nur ein physischer Evolutionstanz, sondern ein kultureller, semiotischer Werkzeuggebrauch, der uns immer mehr als Einen, aber weniger als Zwei macht (um Donna Haraway zu paraphrasieren). (3)
„Ich arbeite diese Überlappung aus, weil ich denke, dass dies ein nützlicher Weg ist, Enbergs Beschäftigung mit Entropie zu interpretieren. In der Tat, was könnte lebloser sein als die Krippenszene? Und doch, durch dessen Bezeichnung als historische Geste, erneuert Enbergs Verfahren das Narrativ nicht nur und macht es zu einer Art Umkehrung, bei der man wiedergeboren werden kann, sondern er legt auch das strukturelle Equilibrium dieser Erzählung offen.“ (Auszug aus Rosencrantz and Guildenstern are still dead!, übers., Hamish Win, 2017)
(1) Nigel Thrift, Non-Representational Theory. Space, Politics, Affect, London, New York 2008.
(2) Michel Serres, Malfeasance, Malfeasance. Appropriation Through Pollution, übers. Anne-Marie Feenberg-Dibon, Stanford 2011, 37.
(3) Donna Haraway, When Species Meet. Minneapolis, 2008.