Claire Healy
Claire Healys und Sean Cordeiros Installationen sind von irritierend methodischer Eigenart. Sie gleichen in ihren akrbibischen Dekonstruktionen fast schon kunstökonomischen Laborexperimenten und verstoßen so gegen das Dogma der schönen Kunst, ein Werk dürfe sich nicht beliebig reproduzieren lassen. So hatten Healy und Cordeiro schon 2003 den Modellfall ihres gemeinsamen Projekts geschaffen als sie ein Holzhaus […]
Erla Haraldsdóttir
Bei Erla Haraldsdóttir, könnte man sagen, wird unser Alltag verrückt. Mit Hilfe digitaler Bearbeitungen, Collagen und anderer medialer Verfremdungen lässt sie das Vertraute so befremdlich erscheinen, dass dem Publikum die Verlässlichkeit seiner Wahrnehmung zweifelhaft wird. Attribute und Bilder völlig gegensätzlicher Welten verschmelzen zu einer solchen Nahtlosigkeit, dass die Illusion selbst erst auf den zweiten Blick […]
János Fodor
János Fodor ist ein Realist des kurzen, abgeschlossenen Moments. Seine Filme sind meist Sequenzen aus zahlreichen Momentaufnahmen, die in Augenblicken des alltäglichen, urbanen Lebens das Außergewöhnliche entdecken. Fodor entwickelt dafür kurze Clips, die einzelne Ideen vermitteln, ohne sich dabei allzu lange mit formalen Fragen oder sentimentalen Betrachtungen aufzuhalten. Mit einer Mischung aus Ironie und Sympathie […]
Michel de Broin
Sollten Sie sich der Kunst zugewandt haben, weil Naturwissenschaft nie Ihre Stärke war, bekommen Sie nun eine zweite Chance auf ein leidenschaftlicheres Verhältnis zur Physik. Michel de Broins Ausstellung im Künstlerhaus Bethanien ist eine unterhaltsame Lehrvorführung über den 2. Hauptsatz der Thermodynamik und wie sich aus physikalischer Einsicht mehr Freiheit gewinnen lässt. Hatte Rudolf Clausius […]
Wim Catrysse
Wim Catrysse Filme und Installationen zielen darauf ab, dem Betrachter den Akt des Sehens und die damit verbundenen Erfahrungen bewusst zu machen. Seine Videofilme sind Untersuchungen der Beziehung zwischen Körper und Umgebung: häufig bewegen sich die Protagonisten in geschlossenen Räumen, die ihre Handlungen oder Geisteszustände zu bestimmen scheinen. Andererseits hat jedes Video seine eigene ‚Umgebung‘, […]
Filippa Arrias
Filippa Arrias beschäftigt sich vor allem mit Malerei, arbeitete aber auch im Bereich der Fotografie und der Szenografie. Die Ausstellung “dazwischen” in Studio 4 zeigt ausgewählte Gemälde eines derzeit laufenden Projekts, das Medien-Bilder und deren Einfluss auf unser Alltagsleben beleuchtet, und gleichzeitig die gezeigten Ideale und Realitäten unserer heutigen globalisierten Weltsicht kritisch hinterfragt. Medien und […]
Roland Boden
Roland Boden wird nur vier Tage lang seine Videoarbeit „Traum des Schläfers, vol.2.“ in der intimen Architektur des Studio 4 projizieren. In einer Abfolge vollständig computergenerierter Sequenzen werden eine Reihe nächtlicher Szenarien vorgeführt, ohne dass eine direkte Handlung existiert. Das Video zusammen mit Wandzeichnungen und einem Modell gezeigt. Der Begriff des „Schläfers“ wird üblicherweise im […]
Burnett-Rose / Pia Lindman
In zwei zeitlichen Abschnitten zeigt die Künstlerhaus Bethanien GmbH Videoarbeiten des Künstlerpaars Heather und Patrick Burnett-Rose und der Künstlerin und Architektin Pia Lindman. Beschäftigen sich Heather und Patrick Burnett-Rose mit politschen und militärischen Konflikten, Konsumdenken, Gewalt und dem Technikwahn unserer Gesellschaft, so demonstriert Pia Lindman den Einfluss einer selbst konstruierten Aufnahmeapparatur auf das gefilmte Individuum. […]
Gegen den Strich
Gegen den Strich lautet die Übersetzung des französischen Titels À Rebours eines Romans von Joris-Karl Huysmans. Der 1884 veröffentlichte Roman wurde mit den nahezu schmerzhaft detaillierten Beschreibungen der abseitigen Obsessionen des überreizt-sensiblen jungen Adligen Jean Floressas des Esseintes zu einem Kernroman des französischen Symbolismus und der Dekadenz-Bewegung. Nicht zuletzt fungierte des Esseintes 1891 auch als […]
Adriana Molder
In Adriana Molders Porträtzeichnungen ziehen Gesichter den Blick des Betrachters nahezu magisch an. Ihre häufig überlebensgroßen Tuschezeichnungen, zumeist Porträts oder Interieurs, fertigt Molder auf hauchdünnem, transparentem Pauspapier an, was den Darstellungen eine durchscheinende Fragilität und ein Leuchten verleiht, die charakteristisch für ihre Werke sind. Atmosphärisch an die berühmten „noirs“ des französischen Symbolisten Odilon Redon (1840-1916) […]